Taxonomie ist eine Klassifizierung oder Einteilung nach bestimmten Kriterien. Im Zusammenhang mit Lehr/Lernzielen spricht man auch von Leistungsniveaustufen.
Es gibt verschieden Lehr/Lernzieltaxonomien. In der Allgemeinbildung wird in der Regel die Taxonomie nach Bloom angewandt. In der Beruflichen Bildung findet eher die verkürzte Form Anwendung (vgl. Ott 2011). In der Technischen Bildung wir auch gern die Taxonomie nach Fuller verwendet.
Nach Bloom (1972)
Bloom und Mitarbeiter arbeiteten eine Taxonomie im Bereich der kognitiven Lehrziele heraus. Sie ist die populärste Taxonomie in den Erziehungswissenschaften.
Die Bloom’sche Taxonomie sieht 6 Niveaustufen vor.
| Taxonomie | Typische Verben / Operanten |
| Erinnern/Kennen/Kenntnisse | Nennt, zählt auf … |
| Verstehen | Erläutert, erklärt, generalisiert … |
| Anwenden | Nutzt … |
| Analyse | Differenziert, unterschiedet, findet … |
| Synthese | Überprüft, entscheidet … |
| Beurteilen | Plant, produziert, generiert, beurteilt … |
Eine ausführliche Verben-Liste kann dem Anhang entnommen werden.
Taxonomie der Beruflichen Bildung (bis 2000)
Die Didaktik der Berufliche Bildung hat stellenweise gänzlich andere Erfordernisse. An diese angelehnt wurde eine Taxonomie entwickelt.
- Wissen
- Können
- Erkennen
- Be/Werten
Hierarchisierungsstufen der Beruflichen Bildung (nach 2000)
Mit den neuen didaktischen Ansätzen und der damit einhergehenden Reform der Lehrpläne hin zur Handlungsorientierung und Lernfeldern veränderte sich auch die zugrundeliegende Taxonomie.
- Wissen (Reproduktion)
- Verstehen (Reorganisation)
- Anwenden (Transfer)
In der Anwendung stecken die Bloom‘schen Stufen Analyse und Synthese mit drin. - Beurteilen (Problemlösen)
(vgl. Ott 2007, S. 81)
Taxonomie nach Fuller
Die Taxonomie nach Fuller lehnt sich an das Modell von Anderson und Krathwohl an. Es wurde für die Informatik entwickelt und findet auch in anderen technischen Fächer Verwendung.

Querverweis
Links
| http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download;jsessionid=C536B0A4ABC6137F378CC192DF55747E? doi=10.1.1.394.4269&rep=rep1&type=pdf |
Weitere Taxonomie-Modelle
Taxonomie nach Anderson und Krathwohl (2001)
Anderson und Krathwohl entwickelten eine Matrix, die ein Feld zwischen Dimensionen des Wissens und der kognitiven Prozesse aufspannt.
Wissen kann nach ihrem Ansatz unterteilt werden in:
- Faktenwissen
- Konzeptwissen
- Prozesswissen
- Metakognitives Wissen
Die kognitiven Prozesse unterteilten sie in:
- Erinnern
- Verstehen
- Anwenden
- Analysieren
- Bewerten /Evaluieren
- Erschaffen / Kreieren

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Studientexte Didaktisches Design. https://gabi-reinmann.de/wp-content/up-loads/2013/05/Studientext_DD_Sept2015.pdf (Stand 2024).
Taxonomie nach Krathwohl u.a. für denaffektiven Bereich
Die meisten Taxonomie-Modelle bezogen sich zunächst fast ausschließlich auf den kognitiven Bereich. Krathwohl entwickelte eine fünfstufige Taxonomie für den affektiven Bereich.
- Aufmerksam werden
- Reagieren
- Werten
- Strukturierte Werteordnung aufbauen /Organisation
- Bildung der Persönlichkeit / Charakterisierung
Taxonomie nach Dave für den psychomotorischen Bereich
- Imitation
- Manipulation
- Präzision
- Handlungsgliederung
- Naturalisierung
3.2.1.2 Lehr/Lernzielmatrix
Im Rahmen des Unterrichtsplanung sollten verschiedenen Niveaustufen erreicht werden. Um einen Überblick zu erlangen und auch für die spätere Erstellung der Leistungsüberprüfung (Test, Klausur …) ist eine Lehr/Lernzielmatrix hilfreich.

Quelle: Euler S.202
Querverweis
Links
Literatur
| Kap. 5: Lernzielorientierte Unterrichtsplanung. In: Peterßen, W. (2000): Handbuch Unterrichtsplanung: Grundfragen – Modelle – Stufen – Dimensionen. Auflage: 9. Oldenbourg Wissenschaftsverlag. |
