Effektives Lernen oder auch ein hoher Lernerfolg hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Es liegt in der Natur der Sache, dass aufgrund der hohen Komplexität des Untersuchungsgegenstandes meistens immer nur ein Aspekt betrachtet wird.
(Lerntyp, Methodik, zeitliche Organisation, etc.)
3.2.1 Lernpyramide
Die Formel, mit der Lernende am „meisten“ memorieren können, wurde in der Bethel-Studie (1960) untersucht. Sie skizziert grob, wie viel Prozent des Gelernten nach einer Woche, in Abhängigkeit einer Methodik, noch wiedergegeben werden kann. Die Untersuchung ist wissenschaftlich sehr umstritten – spiegelt jedoch den Erfahrungswert von Lehrkräften wider und ist daher ein hilfreiches Memo für die Planung von Lehr-/Lernsequenzen.
Oder wie Montesquieu es formulierte: Wenn die Meister aufhören zu lehren, werden die Schüler endlich lernen können.


NachWhakaaro (Nachdenken)
Nach der Studie lernt der Lehrende am meisten. Welche Konsequenz hat dies für den Unterricht?
3.2.2 Lernen mit allen Sinnen
Gudjons hat 1992 den Zusammenhang von Lernerfolg und sinnlicher Wahrnehmung in Bezug auf die Handlungsorientierung formuliert (siehe auch Lerntypen).

3.2.3 Lerneffekt
Zu den Erkenntnissen der Lernpsychologie gehört auch, dass Lerninhalte ohne Üben oder Wiederholungen schnell vergessen werden.
Die Vergessenskurve nach Ebbinghausen (1885) zeigt dies deutlich und korreliert mit den Ergebnissen, die in der Lernpyramide (vgl. Lernpyramide) festgehalten wurden. Es zeigte sich, das Lernende sich häufiger an auffällige Details oder emotionale Momente erinnern sowie wenn sie eigenständig handelten. Gudjons hat 1992 den Zusammenhang von Lernerfolg und sinnlicher Wahrnehmung in Bezug auf die Handlungsorientierung formuliert (siehe auch Lerntypen).

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Ebbinghaus%E2%80%99s_Forgetting_Curve_%28Figure_1%29.jpg (800×569) (bp.blogspot.com) (Stand 2024).
Das (auswendig) lernen bzw. üben viel hilft, konnte in Studien nicht belegt werden. Im Gegenteil, Endres (1997) konnte zeigen, dass nach ca. einer Stunde eine Sättigungshemmung eintritt (siehe Abbildung 19: Lernkurve bzw. Lernmenge nach Endres (2008)).

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an What is the Ebbinghaus forgetting curve? (wranx.com) (Stand 2024).
„Viel hilft viel“ gilt ausnahmsweise beim Lernen nicht unbedingt. Die Lernkurve zeigt, dass nach ca. zwei Stunden intensiven Lernens eine Sättigung erreicht ist. Danach wird das meiste nicht mehr behalten bzw. sogar vergessen.

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an m_vs_h.gif (256×140) (netschool.de) (Stand 2024).
Querverweis
Links
http://www.philognosie.net
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/ LERNEN/Lernen.shtml
http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/PUBLIKATIONEN/Lernstile.shtml
Literatur
Edelmann, W. (1995). Lernpsychologie. Weinheim: Psychologie-Verlags-Union. Surrey, H. (2006): Professionelles Lernmanagement. Gestaltung kompetenzorientierter Lernprozesse zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen. Deutscher Universitäts-Verlag.
Stichworte
Forscher:innen zu den Lerntheorien:
Iwan P. Pawlow; Eduard.L. Thorndike; John B. Watson; Burrhus F. Skinner; Jean Piaget
Autor:innen zu Lerntypen:
Ulrike Creß; Johannes Rosendahl; Gerald Straka; KoLb; Tait, Entwistle, Slaats, Creß/Friedrich
