5.3 Interaktion & Kommunikation

Der formelle Lehr-Lernprozess (kurz Lehren bzw. Unterrichten) ist ein institutionalisierter, sozialer und i. d. R. zwischenmenschlicher Interaktionsprozess. Diese (formell initiierte) Interaktion vollzieht sich in strukturierten (kulturbedingten) Situationen (vgl. Mollenhauer 1972) und basiert größtenteils auf sozialer und kulturbedingter Kommunikation (Kron 2008, S.115). Interaktion und Kommunikation werden als zwei, sich bedingende Prozesse gesehen, wobei die Kommunikation als der wesentliche/signifikante Aspekt der zwischenmenschlichen Interaktion gilt. Die Kommunikation ist eine symbolische Konkretion (vgl. Kron 2008, S. 116) – sie wird auf Basis von Symbolen realisiert. Dazu gehören Sprache (verbal und geschrieben) sowie die Kinesik (Gestik, Mimik). Die Multidimensionalität der Kommunikation scheint dabei ein zentraler Aspekt im Prozess der zwischenmenschlichen Interaktionen und formell initiierten Lehr/Lernprozesse zu sein (vgl. Stangl 2020).

Lehren ist nicht der Transport oder die Vermittlung von Wissen von A nach B (oder L nach S). „Ein nachhaltiges, handlungsrelevantes Wissen entsteht durch Situierung, d. h. durch Verankerung in lebensweltlichen Kontexten“ (Siebert 2012, S. 252)

Interaktion und Kommunikation dient also nicht der „Vermittlung“ von Wissen, sondern ist als Impuls und Anregung für Schüler:innen zu denken, die Sachinhalte in ihren Kontext zu setzten haben.
Begriffsbestimmung Vermitteln: Lehren instruieren nicht Lernen. Es geht nicht um die Wissensvermittlung, sondern um das Initiieren von Lernen (siehe vorherigen Satz).