5.3.2 Kommunikation

Definitionen
  • Austausch von Daten (im allgemeinen Sprachgebrauch Austausch von Information siehe Exkurs III, Kapitel 3.1.3.1)
  • Die Fähigkeit eines Individuums, anderen Gefühle und Gedanken mitzuteilen (vgl. Kron 2008, S. 118).

5.3.2.1 Kommunikationsmodelle

Kommunikation, hat als Grundprinzipien das Senden und das Empfangen von Informationen – auf diesen kleinsten gemeinsamen Nenner lassen sich alle Theorien, Modelle und Anwendungen der Kommunikationsforschung bringen.“

(Lexikon der Psychologie 2020)
Sender-Empfänger-Modell

Das Modell geht davon aus, dass jede Kommunikation aus mindestens zwei Seiten besteht – einem:r Sender:in, der:die Daten weitergeben möchte und einem:r Empfänger:in dem:r die Daten zugedacht sind. Die Übermittlung ist codiert. I. d. R. umfasst die Codierung mehrere Ebenen (siehe dazu 5.3.5.1 Unterrichtskommunikation). Der Empfänger kann sich die Information nur erschließen, wenn er die Daten decodieren kann.

Sender-Empfänger-Modell. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Kommunikation und Sprache : Sender-Empfänger-Modell | Deutsch | alpha Lernen | Lernen | ARD alpha.
Eisbergmodell

Das Eisbergmodell (geht auf Freud zurück) beinhaltet eine Sachebene (Zahlen, Daten, Fakten) und eine Beziehungsebene (Erfahrung, Emotionen etc.). Es geht davon aus, dass die Sachebene ca. 10-20% der Kommunikation ausmachet und die eigentliche Kommunikation zu min. 80% durch die Beziehungsebene geprägt ist.

Eisberg-Modell. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Eisbergmodell.jpg (960×720) (slideplayer.org)(letzter Zugriff: 07.12.2023).

Kommunikationsmodell nach P. Watzlawick

 Axiome von Watzlawick:

  1. Man kann nicht nicht kommunizieren
  2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt
  3. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung
  4. Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten
  5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär

Das Modell von Watzlawick ist nicht gänzlich unumstritten. Siehe dazu (Girgensohn-Marchand 1996, zit. Nach Stangl 2021).

Vier-Seiten-Modell – Kommunikationsmodell nach Schultz von Thun

Sachebene

die beschriebene Sache  
(„Sachinhalt“, „Worüber ich informiere“)

Selbstaussage

dasjenige, was anhand der Nachricht über den Sprecher deutlich wird
(„Selbstoffenbarung“, „Was ich von mir selbst kundgebe“)

Beziehungsebene

was an der Art der Nachricht über die Beziehung offenbart wird
(„Beziehung“, „Was ich von dir halte oder wie wir zueinander stehen“)

Appell

dasjenige, zu dem der Empfänger veranlasst werden soll                      
(„Appell“, „Wozu ich dich veranlassen möchte“)

Vier-Seiten-Modell. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vier-Seiten-Modell_de.svg (Letzter Zugriff: 07.12.2023)
Transaktionsanalyse

Geht auf den Psychiater Eric Berne (1910 – 1970) zurück.

  • Eltern-Ich
    Merkmale: zurechtweisend (korrigierend),
    kritisierend, wohlwollen, schützend, betreuend
    -> Beziehungsebene
  • Erwachsenen-Ich
    Merkmal der Handlung: reflektiert, erkundend,
    überlegend, analysierend und denken ->
    Sachebene
  • Kind-Ich
    Merkmal wie: Unbefangenheit, Unbekümmerheit, Emotionalität, Spieltrieb, Bedürfnisgetrieben, Unterordnung, Gefügigkeit
    (vgl. Euler/Hahn 2014, S. 249)

Weiter Modelle finden Sie unter:
Stangl, W. (2022, 25. Mai). Kommunikation Überblick. [werner stangl]s Arbeitsblätter.
https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/

Transaktionsanalyse. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an https://www.transaktionsanalyse-online.de/transaktionsanalyse.